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Hilfe, meinen Pflanzen geht es schlecht!
Noch vor ein paar Wochen war alles in Ordnung. Sie wuchsen und gediehen. Doch dann ließen sie plötzlich die Blätter hängen und stellten das Wachstum ein. Mittlerweile sind einige Blätter vertrocknet und abgefallen. Ein trauriger Anblick — es bricht mir fast das Herz. Vielleicht habt ihr einen Rat für mich? Bitte antwortet möglichst kurzfristig, denn zur Rettung ist äußerste Eile geboten!!!
Vielen Dank! Euer Franz
Um deinen Pflanzen konkret zu helfen, braucht es genauere Informationen. Dass die Blätter vertrocknen und die Pflanzen ihr Wachstum eingestellt haben, kann mehrere Ursachen haben. Am besten ist es, die Sache systematisch unter die Lupe (im wahrsten Sinne des Wortes) zu nehmen. Zuerst solltest du nachsehen, wie das Wurzelwerk aus-sieht. Sehen die Wurzeln gesund und stark aus? Sind sie weiß und nicht gelblich oder gar braun (Folge von Staunässe)? Das wäre ein gutes Zeichen und damit könntest du die Wurzeln als Verursacher schon mal ausschließen.
Dann solltest du sie zudem noch auf Schädlinge absuchen, natürlich nicht nur die Wurzeln, auch den Rest der Pflanzen. Am besten eignet sich dafür eine Lupe mit so-facher Vergrößerung. Lupen mit 3o- oder sogar 6o-facher Vergrößerung sind etwas unpraktisch in der Hand-habung, zumal du ja alle Pflanzen ge-nau auf Schädlinge absuchen solltest. Schädlinge halten sich gerne unter den Blättern auf, deshalb ebenfalls die Blattunterseiten gründlich kontrollieren, auch im Substrat nisten sie gerne. Der Einsatz von Blau- und Gelbtafeln (auch Leimtafeln genannt) erleichtert zudem das Erkennen von Schädlingsbefall wie Trauermücken, weiße Fliege, Minierfliege und Blattläuse, um nur einige zu nennen. Auch Fraßspuren an den Wurzeln, auf den Blättern und/oder den Stängeln verraten die Schädlinge. Solltest du Schädlinge entdecken, musst du bestimmen, um welche Art es sich handelt, um das geeignete Mittel zur Bekämpfung zu finden. Wenn du dir dabei nicht sicher bist, gibt es zum einen Bestimmungskarten, die dir helfen können und zum anderen Fachpersonal in Gärtnereien, die sich damit auskennen.
Wenn jedoch keine Schädlinge oder Schimmelpilze deine Pflanzen übel zugerichtet haben, bleiben noch weitere Faktoren, die schuld an der Misere sein könnten.
Die richtige Versorgung mit Nähr-stoffen: Weder eine Unterdüngung, die Mangelerscheinungen sogar bis zum Eingehen der Pflanze bewirken kann und mindere Erträge zur Folge haben, noch eine Überdüngung, die die Pflanzen ebenfalls schädigt, sind erstrebenswert. Sichtbar bei Symptomen der Überdüngung sind Verbrennungsflecken auf den Blättern, trockene Blattspitzen und Einrollen der Blätter. Die Qualität der Ernte ist dabei ebenfalls gemindert. Bei Outdoorpflanzungen im Freiland werden letztendlich auch die Böden geschädigt.
Prüfe darum dein Gießwasser und das Substrat. Hat es den richtigen pH-Wert (zwischen 5,5 pH bei Verwendung von Hydro und 6,5 pH bei Erde), denn nur bei dem richtigen pH-Wert kann die Pflanze die Nährstoffe überhaupt aufnehmen. Wie hoch ist der EC des Gießwassers ohne den Zusatz von Düngemitteln? Auch dieser Wert ist zu beachten, da bei einem sehr hohen EC-Wert des Leitungswassers nur noch geringfügige Mengen Dünger beigemischt werden können und so hungern die Pflanzen dann auch, weshalb Osmoseanlagen da zum Einsatz kommen. Vielleicht ist dein Substrat auch »versalzen«? Da hilft nur gutes Durchspülen mit klarem Wasser (wieder pH- und EC-Wert beachten) und im krassen Fall kann auch ein Austauschen des alten durch neues Substrat schnelle Hilfe bringen.
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